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Social Recruiting: Definition und Vorteile

von 2. Mai 202427.12.20249 min Lesezeit

Definition von Social Recruiting

Social Recruiting ist eine Strategie, um neue Mitarbeiter zu finden. Dabei werden soziale Medien genutzt, um potenzielle Kandidaten zu erreichen, zu identifizieren und zu gewinnen. Im Gegensatz zu traditionellen Methoden wie Stellenanzeigen oder Personalvermittlungen setzt Social Recruiting auf die Reichweite und Interaktivität von sozialen Netzwerken, um potenzielle Bewerber anzusprechen und Beziehungen aufzubauen.

Soziale Medien sind heute ein wichtiger Bestandteil des Bewerbungsprozesses.

Unternehmen müssen sich anpassen und neue Wege finden, um die besten Talente zu finden. Soziale Medienplattformen helfen Arbeitgebern dabei, einen größeren Bewerberpool zu erschließen und auch diejenigen Kandidaten zu erreichen, die nicht aktiv auf der Suche nach neuen beruflichen Möglichkeiten sind.

Warum Social Recruiting?

Veränderungen im Bewerberverhalten

Die Art und Weise, wie Bewerber nach neuen beruflichen Möglichkeiten suchen, hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Statt sich nur auf Stellenanzeigen zu verlassen, nutzen viele Kandidaten heute soziale Medien, um potenzielle Arbeitgeber zu recherchieren und sich über Karrieremöglichkeiten zu informieren. Die Entwicklung geht also hin zu einem digitalen Rekrutierungsumfeld. Das bedeutet für Unternehmen, dass sie ihre Personalbeschaffungsstrategien anpassen müssen, um mit den Erwartungen und Verhaltensweisen der Bewerber Schritt zu halten.

So erreichen wir passive Kandidaten mit Social Recruiting

Eine der größten Herausforderungen im Recruiting ist die Ansprache von passiven Kandidaten. Das sind Personen, die derzeit nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen, aber möglicherweise offen für interessante berufliche Möglichkeiten sind. Social Recruiting ermöglicht es Arbeitgebern, diese Zielgruppe zu erreichen, indem sie Inhalte und Stellenangebote gezielt auf sozialen Medienplattformen teilen. Wenn Unternehmen gezielt passive Kandidaten ansprechen, erweitern sie ihren Bewerberpool und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, qualifizierte Fachkräfte für offene Positionen zu finden.

Erweiterung des Talentpools

Social Recruiting ermöglicht Unternehmen, ihren Talentpool zu erweitern. Das ist einer der größten Vorteile. Denn dadurch können sie Kandidaten mit unterschiedlichem beruflichem Hintergrund, Fähigkeiten und Erfahrungen ansprechen. So können Arbeitgeber vielfältige Teams aufbauen und sicher sein, dass sie über die erforderlichen Kompetenzen und Perspektiven verfügen, um den Erfolg des Unternehmens zu fördern.

Die wichtigsten Plattformen für Social Recruiting

Facebook

Facebook ist mit mehr als 2,8 Milliarden monatlich aktiven Nutzern eine der größten und vielseitigsten sozialen Medienplattformen weltweit. Für Arbeitgeber bietet Facebook eine Menge Möglichkeiten für Social Recruiting. Unternehmen können ihre Unternehmensseite nutzen, um Stellenangebote zu teilen, Einblicke in die Unternehmenskultur zu gewähren und mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten. Außerdem können Arbeitgeber auf Facebook gezielt Werbung für ihre Stellenangebote schalten. Dabei können sie bestimmte Zielgruppen nach bestimmten Kriterien ansprechen, zum Beispiel nach Alter, Interessen und Verhalten. Facebook ist also eine richtig starke Plattform, um Talente anzulocken und zu rekrutieren.

Instagram

Instagram ist eine Tochtergesellschaft von Facebook und eine der beliebtesten Plattformen für Fotos und Videos. Obwohl Instagram nicht primär als Rekrutierungsplattform konzipiert wurde, nutzen immer mehr Unternehmen die Plattform für Social Recruiting. Unternehmen können Instagram nutzen, um Einblicke in ihre Arbeitsumgebung, Mitarbeitergeschichten und Unternehmensveranstaltungen zu geben. So können sie ihre Arbeitgebermarke aufbauen und potenzielle Kandidaten ansprechen. Außerdem können sie Hashtags und gezielte Werbeanzeigen nutzen, um ihre Reichweite zu erhöhen und qualifizierte Bewerber anzusprechen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, aber dennoch an beruflichen Möglichkeiten interessiert sind.

Best Practices für Social Recruiting

Aufbau einer starken Arbeitgebermarke

Eine starke Arbeitgebermarke ist das A und O beim Social Recruiting. Unternehmen sollten deshalb ihre Unternehmenskultur, Werte und Benefits transparent kommunizieren, um potenzielle Kandidaten anzusprechen und zu überzeugen. Das klappt am besten, indem sie regelmäßig Beiträge auf den Unternehmensseiten in sozialen Medien posten, Mitarbeitergeschichten, Videos und Fotos von Unternehmensevents und Arbeitsumgebungen teilen. Wenn die Arbeitgebermarke konsistent und authentisch präsentiert wird, stärkt das das Vertrauen der Bewerber und macht das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver.

Interaktion mit potenziellen Kandidaten

Soziale Medien sind eine tolle Möglichkeit, um mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu kommen. Wenn ihr auf Kommentare, Nachrichten und Fragen von Bewerbern reagiert, könnt ihr eine positive und engagierte Community aufbauen. Das hilft euch, das Interesse der Kandidaten zu steigern und eine persönliche Beziehung aufzubauen. So könnt ihr den Rekrutierungsprozess erleichtern. Außerdem können Unternehmen durch den Austausch mit potenziellen Kandidaten wertvolle Rückmeldungen bekommen, die ihnen helfen, ihre Rekrutierungsstrategien zu verbessern.

Nutzung von Content-Marketing-Strategien

Content-Marketing-Strategien spielen eine entscheidende Rolle im Social Recruiting, da sie Unternehmen dabei helfen, relevante und ansprechende Inhalte zu erstellen, die potenzielle Kandidaten ansprechen. Am besten sind Inhalte, die Einblicke in die Unternehmenskultur, Karrieremöglichkeiten, Mitarbeitergeschichten, Branchentrends und relevante Fachthemen bieten. Mit verschiedenen Formaten wie Blogbeiträgen, Videos, Infografiken und Podcasts können Unternehmen ihre Reichweite erhöhen und potenzielle Kandidaten auf verschiedenen Plattformen erreichen.

Aktive Suche und Ansprache von Talenten und Bewerbern

Neben der Veröffentlichung von Stellenangeboten sollten Unternehmen auch proaktiv nach Talenten suchen und diese ansprechen. Das geht zum Beispiel, indem man auf sozialen Medienplattformen nach Talenten sucht und sie anfragt, an Branchenveranstaltungen teilnimmt, sich mit Fachexperten vernetzt und mit Personalvermittlern zusammenarbeitet. Wenn Unternehmen Talente gezielt und persönlich ansprechen, können sie ihr Interesse signalisieren und potenzielle Kandidaten für offene Positionen gewinnen.

recruitment waiting room and students portrait

Social Recruiting Beispiele

GIZ – Digitalexpert*innen erfolgreich rekrutieren

Hintergrund: Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH ist ein weltweit tätiges Unternehmen, das Entwicklungsprojekte unterstützt. Für die erfolgreiche Durchführung dieser Projekte sind hoch qualifizierte Digitalexpert*innen entscheidend.

Herausforderung: Aufgrund der speziellen Anforderungen und der globalen Ausrichtung der Projekte war es für die GIZ eine Herausforderung, geeignete Kandidaten über herkömmliche Rekrutierungskanäle zu finden.

Social Recruiting Strategie: Wir haben für die GIZ eine gezielte Social-Recruiting-Kampagne auf den Plattformen Facebook und Instagram durchgeführt, da dort viele Fachkräfte mit internationalem Hintergrund und entsprechenden digitalen Kompetenzen aktiv sind.

startseite socialrecruiting

Umsetzung:

  • Zielgerichtete Inhalte: Speziell für die GIZ erstelle Anzeigenformate, die speziell auf die Rolle und die Bedeutung von Digitalexpert*innen in Entwicklungsprojekten eingingen, inklusive Erfahrungsberichten bestehender Mitarbeiter.
  • Interaktive Formate: Instant Formular zur direkten Generierung von Leads.
  • Gezielte Werbung: Durch die Nutzung der erweiterten Targeting-Optionen auf Facebook und Instagram konnten wir für GIZ gezielt Profile ansprechen, die den Anforderungen der zu besetzenden Stellen entsprachen.

Ergebnis: Die Kampagne generierte über 450 Leads, was die Bewerberbasis signifikant erweiterte und die GIZ in die Lage versetzte, mehrere Positionen erfolgreich mit qualifizierten Digitalexpert*innen zu besetzen.

Erfolgsmessung und Analyse

Kennzahlen zur Bewertung der Effektivität von Social Recruiting

Die Effektivität von Social Recruiting lässt sich anhand verschiedener Kennzahlen bewerten. Dazu gehören:

Anzahl der Bewerbungen über soziale Medien

Die Anzahl der Bewerbungen, die über soziale Medien eingehen, ist ein wichtiger Indikator für die Effektivität des Social Recruiting. Eine steigende Zahl von Bewerbungen über soziale Medien deutet darauf hin, dass die Rekrutierungsstrategie erfolgreich ist und das Unternehmen potenzielle Kandidaten erfolgreich anspricht.

Conversion-Rate

Die Conversion-Rate gibt Aufschluss über den Anteil der Kandidaten, die nach dem Betrachten eines Stellenangebots oder einer Unternehmensseite auf sozialen Medien tatsächlich eine Bewerbung einreichen. Eine hohe Conversion-Rate zeigt, dass das Unternehmen relevante und ansprechende Inhalte bereitstellt und potenzielle Kandidaten erfolgreich überzeugt.

Engagement-Rate

Die Engagement-Rate gibt Aufschluss über die Interaktionen der Nutzer mit den Beiträgen des Unternehmens auf sozialen Medien, wie Likes, Kommentare, Shares und Klicks. Eine hohe Engagement-Rate zeigt an, dass die Inhalte des Unternehmens ansprechend und relevant sind und dass die Community aktiv und engagiert ist.

Marketing Mitarbeiterin erklärt Zahlen am Flipchart.

Zukunftsausblick

Trends und Entwicklungen im Bereich Social Recruiting

Der Bereich des Social Recruiting ist einem ständigen Wandel unterworfen, da neue Technologien, Plattformen und Verhaltensweisen kontinuierlich aufkommen. Einige der zukünftigen Trends und Entwicklungen im Bereich Social Recruiting könnten beinhalten:

Video-Recruiting

Mit dem Aufstieg von Videoinhalten in sozialen Medien wird auch das Video-Recruiting immer wichtiger. Unternehmen könnten vermehrt Videoinhalte nutzen, um sich als Arbeitgeber zu präsentieren, Einblicke in ihre Unternehmenskultur zu geben und potenzielle Kandidaten anzusprechen.

Die Nutzung von Datenanalyse und KI ermöglicht es Unternehmen, personalisierte Inhalte und Angebote zu erstellen, um potenzielle Kandidaten gezielter anzusprechen und zu gewinnen. Die Automatisierung des Rekrutierungsprozesses ermöglicht eine effizientere Gestaltung und spart Personalverantwortlichen Zeit, die sie für die persönliche Interaktion mit Kandidaten nutzen können. Der Aufbau einer starken Arbeitgebermarke, die Interaktion mit potenziellen Kandidaten, die Nutzung von Content-Marketing-Strategien und die aktive Suche nach Talenten sind wichtige Faktoren für den Erfolg von Unternehmen bei der Ansprache hochwertiger Bewerber über soziale Medien. Dabei sollten jedoch die damit verbundenen Risiken wie Datenschutzbedenken und negative Auswirkungen auf das Employer Branding berücksichtigt werden. Zudem ist die Implementierung einer klaren Social-Media-Richtlinie empfehlenswert. Mit einem ganzheitlichen Ansatz und der Nutzung von Tools und Techniken zur Erfolgsmessung und Analyse können Unternehmen ihre Social-Recruiting-Strategie kontinuierlich optimieren und sich so auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten.